Geitzenbüsch

Bevor der Flurweg parallel zur Böngertsbach oberhalb des ehemaligen Kaisergartens eine scharfe Linkskurve am „Räubergeschell“ in Richtung des Flurdistrikts Kietz macht und dort die Böngertsbach überquert, liegt auf der linken Seite ein bewaldetes Hanggebiet mit der Flurbezeichnung Geitzenbüsch. Der Wald stößt an einen von oben herabkommenden Graben, der hier auch die Gemeindegrenze nach Zeltingen markiert.

Ortslage Geitzenbüsch
Ortslage des Flures Geitzenbüsch an der oberen Böngertsbach.

Der Flurname erscheint erstmalig im preußischen Urkataster von 1829 (Quelle Landeshauptarchiv Koblenz, Außenstelle Kobern-Gondorf, Katasterakten der Gemeinde Lösnich). Zum Ort hin grenzt er an den Flur Burgbüsch, zur Gemarkung Zeltingen hin an den im 15. Jahrhundert als „Reffeningers Helde“ bezeichneten Flur, die an der heutigen Hubertusquelle (1460 Costers born) wieder auf die Lösnicher Gemarkung trifft. Der Grenzverlauf bildet hier talwärts die Böngertsbach (Quelle Grimm, Zeltinger Weistum 1460).

Geitzenbüsch
Flur Geitzenbüsch und sein Umfeld an der Böngertsbach.

Die Herkunft des Flurnamens Geitzenbüsch könnte im Zusammenhang stehen mit dem bereits für diesen Flurbereich am „Räubergeschell“ vermuteten antiken und eisenzeitlichen Eisenerzabbau. „Geizen“ stand in früheren Zeiten auch für erschaben, kratzen, scharren und beischarren (Quelle Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, Webseite fwb-online.de). Der benachbarte Zeltinger Hang, 1460 als Reffeningers Helde bezeichnet, lässt eine Wortverwandtschaft zu raffen (reffen) und Halde, Abraumhalde (Helde) vermuten. Ist hier bei beiden Flurnamen der Hinweis enthalten, dass hier der Boden an der Oberfläche bearbeitet wurde, indem man nach eisenhaltigem Gestein gesucht hat? In entsprechenden aktuellen Oberflächenkarten (Lidarscan) sind heute noch mögliche „Pingenfelder“ (kleine eisenzeitliche Abbaugruben) gut zu erkennen.