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Allgemeiner Überblick von der keltisch-römischen bis in die neue Zeit:
Lösnich war bis in die französische Zeit eine eigene Herrschaft und Hochgerichtsbezirk mit Burg und bis Mitte de 14. Jahrhunderts ortsansässigem Rittergeschlecht. In der Folgezeit waren Herrschaft und Burg im Besitz verschiedener Adelsgeschlechter (Erbfolge). Im 17. Jahrhundert erfolgte schließlich der Verkauf. Letzte Besitzer waren die Reichsgrafen von Kesselstatt.
Die pfarrgeschichtliche Entwicklung Lösnichs ist entkoppelt von der Geschichte der Herrschaft, da das Patronat der Lösnicher Kirche zusammen mit dem ihrer Filialen Erden, Rachtig und Zeltingen im 13. Jahrhundert durch ein Schenkung von Mechthild von Sayn (Sitz und Burg in Benndorf-Sayn bei Koblenz) an den Deutschen Ritterorden.
Das Lösnicher Schulwesen reicht zurück bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts. Das erste Schulhaus befand sich in Dorfmitte (Abriss um 1928) auf dem heutigen Grundstück der Familie H
Vom ehemaligen jüdischen Leben in Lösnich zeugt heute noch der alte Lösnischer Judenfriedhof am Erbertsgraben nahe dem Flurbereich Burgbüsch. Die alte Synagoge der jüdischen Gemeinde im heutigen Sperrgarten unweit der Hauptstraße wurde in den 1960er Jahren abgerissen.
Der alte jüdische Begräbnisplatz
Mit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Lösnich Standort eine Bahnhofs der Moselbahn an der Strecke Bullay-Trier.
Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts gab es wichtige wichtige Entwicklungen und Veränderungen der örtlichen Infrastrukter. Wurden bis dahin die Weinberge auf der gegenüberliegenden Moselseite nur mit einem Nachen zur Bearbeitung und Einbringung der Ernte erreicht, so brachte hier der Kauf einer Moselfähre (Gierseilfähre) erhebliche Erleichterungen für die tägliche Arbeit im Weinberg.
Der Bau einer Wasserleitung in den 1920er Jahren versorgte endlich alle Lösnicher Haushalte und landwirtschaftlichen Betriebe mit frischem Wasser. Bis dahin existierten in Lösnich im wesentlichen zwei Dorfbrunnen, einer im Oberdorf und einer im Unterdorf, von denen die Bewohner ihr benötiges Wasser schöpfen konnten.
In keltisch-römischer Zeit existierte im Lösnicher Hinterwald vom 1.-4. Jahrhundert ein großer römischer Gutshof mit Weinkelter, Bierbrauerei, Tempelbezirk und Begräbnisplatz. Neben der genannten Weinkelter ist der Nachweis der ehemaligen Bierbrauerei eine Besonderheit im rheinisch-moselländischen Bereich. Sie gehört zu den ganz wenigen nachgewiesenen frühen Brauereien der Römer nördlich der Alpen im heutigen Bundesgebiet und ist zu nennen zusammen mit der römischen Brauerein in Regensburg, Winningen, Bonn und Xanten.
In Kindeler Gemarkung befand sich im Villenbungert eine weitere römische „villa rustica“, die dort bei Flurbereinigsarbeiten in den 1970er Jahren freigelegt wurde.
Der Römische Gutshof bei Lösnich
Die Römische Villa bei Kinheim-Kindel
Im Lösnicher Wald befindet sich ein eine Baumgruppe auf einer leicht erhöhten Ebene kurz vor der Abzweigung des Waldpfades zum sogenannten „Räubergeschell“ die ehemalige Anlage eines „Kaisergartens“ der in früheren Zeiten ein beliebtes Ausflugsziel für die Lösnicher war. Möglicherweise führt seine Entstehung zurück bis in die französische Zeit.
Ehemaliger Kaisergarten Lösnich
Im Walddistrikt „In der Grub“ befinden sich noch Reste eine ehemaligen Schießstandes. Die genaue Entstehungszeit ist ungeklärt. Ähnliche Schießstände sind auch noch nachweisbar in den Nachbarorten Wolf und Ürzig. Vermutlich wurden sie nach dem ersten Weltkrieg von den auch im Kreisgebiet weit verbreiteten Kriegervereinen eingerichtet.
Ehemaliger Schießstand Lösnich
Beiträge zu ortsgeschichtlichen Themen in der nahen Umgebung von Lösnich.
Not Gottes Gebetsstätte auf dem Zeltinger Berg
Das gallo-römische Heiligtum Graach
Der Abschnittswall Erdener Burgberg
Der Abschnittswall Kröver Burgberg