Aufm Geisgen und im Spergarten

Herkunft und Bedeutung der Flurbezeichnungen der benachbarten Flure Aufm Geisgen und Im Spergarten erschließen sich nicht auf den ersten Blick. Liegen den Namen womöglich Ursprünge zu Grunde, die bis in die keltische Zeit zurückreichen?

Lage der Flure Aufm Geisgen und Spergarten (Foto und Bearbeitung Jürgen Schmid)

“Geis“ kann einen heiligen Bezirk darstellen, der für die normalen Bewohner als Tabuzone galt und vor unbefugtem Zutritt zu schützen war (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Geis_(Mythologie).

Die aber auch vorkommende Schreibweise mit a, also Gaisgen führt zu einer weiteren interessanten Deutungsmöglichkeit,  gerade in Verbindung mit dem in der Nachbarschaft liegenden Flurbereich „Im Spergarten“. Keltische Speerträger führten den Namen „gaisata“, den Speer nannten sie „gaison“. Garten stand früher auch für einen umzäunten Raum in Ortsnähe. Befand sich hier einmal ein ehemalige Ansiedlung von keltischen Speerträgern?

Bezieht man den Zugangsweg zum Flur Arbert im Umgebungsbereich des ehemaligen Judenfriedhofs, den Galgenweg mit ein, so verfestigt sich das Bild. Dieser Verbindungsweg beginnt im Flur „Am Gaisgen“ (Geisgen) oberhalb des Unterdorfdorfs Richtung Kindel.  „Geis und arbet“ sind altirische (keltische) Bezeichnungen) für Gebote,Verbote und Tabus (Quelle s.o. Wikipedia). Handelte es sich im Arbert vielleicht um einen ehemaligen heiligen Ort der Kelten, den es zu schützen galt?